Abstract
Ist die westliche Demokratie in der Krise und ernsthaft gefährdet, den Bereich des Demokratischen zu verlassen und sich zur Postdemokratie zu entwickeln? Oder sind die demokratischen Systeme nur einem – möglicherweise notwendigen – Formwandel unterlegen, der in der Anpassung an eine sich globalisierende und individualisierende Umwelt begründet liegt? Dieser Aufsatz verfolgt die These, dass der Postdemokratie-Begriff trotz modelltheoretischer Kritikpunkte beibehalten werden kann, um eine empirisch motivierte Analyse der Problemfelder etablierter Demokratien zu unternehmen. Der Vorteil des Postdemokratie-Begriffes liegt darin, dass damit ein Schwellenwert zwischen demokratisch und postdemokratisch beschrieben werden muss. Insofern argumentiert die vorliegende Abhandlung, dass sich die zentralen Problemfelder westlicher Demokratien in den Bereichen der Partizipation, Repräsentation und Legitimation zusammenfassen lassen und für jeden dieser Bereiche mittels zweier Unterindikatoren die Abgrenzung zwischen Funktionalität und postdemokratischem Defekt gelingt. Dieser dreidimensionale Analyserahmen kann dann als Ausgangspunkt dienen, die genannten Veränderungen in den westlichen Demokratien auf ihren systemischen Charakter hin zu untersuchen.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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