Abstract
In der Event-Soziologie wird von der These ausgegangen, dass kein Event-Typ dauerhaft ein außergewöhnliches Erleben bei seinen Teilnehmer_innen auslösen kann und somit auch nicht dauerhaft kundenbindend sein kann. Am Beispiel des Fußball-Events im Stadion und der Besucherschaft sogenannter Ultras wird in dem Beitrag empirisch die These generiert, dass Ultras durch ihre Szene-Interaktion eine eigendynamische Erlebnisrationalität begründen. Diese verführt sie zur dauerhaften Event-Teilnahme. Dieser Befund widerspricht bisherigen Annahmen der Event-Soziologie und regt dazu an, die eigendynamische Teilnahmepraxis auch von denjenigen Event-Gänger_innen stärker zu berücksichtigen, die selbst nicht zu Event-Anbieter_innen werden, sondern im formal vororganisierten Event verharren. Die szenebezogene Erlebnisrationalität der jugendlichen Fußball-Enthusiast_innen wird abschließend für die Soziale Arbeit mit dieser Jugendszene reflektiert.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH