Author:
Schützeneder Jonas,Graßl Michael,Schiavone Maria Lisa
Abstract
Egal ob Demokratie, Autokratie oder Diktatur: Für Regierungen der Gegenwart gibt es kaum eine bessere Werbung als die Ausrichtung von sportlichen Großevents im eigenen Land. Vor allem für Autokraten und Diktatoren sind „der Fußball und der mit seiner Hilfe zusätzlich befeuerte Nationalismus ein willkommenes Mittel, um die eigene Größe zu zelebrieren“ (Ehrhart 2014: 189). Der vorliegende Beitrag untersucht deshalb anhand der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland, wie solche Events sportpolitisch wirken und wie sie von Machthabern genutzt werden. Konkret umgesetzt wurde dies anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse, die die Berichterstattung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit den offiziellen Mitteilungen aus dem Kreml vergleicht. Ein zentrales Ergebnis: Russlands Präsident Putin ist ein großer Gewinner der Weltmeisterschaft – und das, obwohl er während des Turniers kaum zu sehen war.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH