Abstract
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Japanbild in den Medien der Neuen Rechten in Deutschland und untersucht am Beispiel von Publikationen des Instituts für Staatspolitik (IfS) die diskursive Konstruktion Japans sowie deren ideologischstrategische Funktion. Dies geschieht in einem diskursanalytischen Verfahren unter Zugrundelegung sozialkonstruktivistischer Annahmen zu Nationenbildern, welche als wirklichkeitskonstruierende Praktiken der (Selbst‐)Positionierung und Abgrenzung verstanden werden. Der Artikel arbeitet heraus, dass in den Publikationen des IfS ein überwiegend positives, aber auch von deutlicher Kritik gezeichnetes Japanbild konstruiert wird, das im Wesentlichen der Verhandlung zentraler ideologischer Ankerpunkte dient und gleichzeitig auf die Stärkung rechtsextremen Widerstands zielt. Insgesamt, so das Ergebnis der Analyse, verhandelt der Japandiskurs des IfS die Vorrangstellung der eigenen Identität – ethnisch, kulturell, sexuell, historisch und politisch.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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