Abstract
In diesem Beitrag wird das Versprechen von Zugehörigkeit durch Leistung im Kontext von Migration analysiert. Dabei stellt sich die Frage, mit welchen Subjektdiskursen Leistung einhergeht und welche Aneignungsformen solcher Diskurse bestehen. Zur empirischen Analyse wurden mediale Repräsentationen von Deutsch-Iraner/innen in Anlehnung an die Wissenssoziologische Diskursanalyse (Keller 2011) rekonstruiert. Zudem wurden biografisch-narrative Interviews in Anlehnung an die Narrationsanalyse (Schütze 1983) ausgewertet. An dieser Stelle werden zwei rekonstruierte Varianten kontrastiert: (1) In einem eher affirmativen Bezug auf Optimierungsnormen wird stete Leistungsverbesserung als Möglichkeit gesehen, sich selbst in einer ‚imaginierten Gemeinschaft‘ zu legitimieren. (2) In einer eher subversiv-disruptiven Variante werden, ausgehend von wahrgenommenen Widersprüchlichkeiten in der Erwartungshaltung, eher abgrenzende Mechanismen manifest. Hierbei zeigen sich, wie im abschließenden Fazit diskutiert werden soll, bei beiden Varianten auch Inkonsistenzen, die auf method(olog)ische Herausforderungen hindeuten.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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