Author:
Fuchs Gesine,Graf Patricia
Abstract
Methoden in ihrer Vielfalt und ihrem Verknüpfungspotenzial bilden das innere Gerüst jeder Forschung und bestimmen in hohem Maße mit, welche Erkenntnisse gewonnen werden können. Ein integraler Bestandteil feministischer Wissenschaft ist die Reflexion darüber, was warum als gültiges Wissen gelten soll (Epistemologie), die Theorie und Analyse darüber, wie mit Forschung Erkenntnisse gewonnen werden sollen (Methodologie) und schließlich mit welchen konkreten Forschungswerkzeugen die Fragestellungen bearbeitet werden können (Methoden). Diese Einleitung resümiert, dass Epistemologien und Methodologien ein klares feministisches Profil haben können, jedoch grundsätzlich alle Forschungsmethoden für ein feministisches Erkenntnisinteresse und zur Analyse struktureller Ungleichheitsverhältnisse eingesetzt werden können. Mixed-Methods-Designs können hier hilfreich sein und erfreuen sich zunehmender Popularität. Auch das Aufkommen von Mixed-Method-Designs konnte aber bisher das Spannungsverhältnis zwischen qualitativen und quantitativen Forschungslogiken nicht auflösen, was auch den Logiken des Wissenschaftsbetriebs geschuldet ist. Eine kritische Perspektive auf Wissenschaft, die Politikwissenschaft eingeschlossen, muss auch die Vergabepraxen von Forschungsförderorganisationen, weiter bestehende Geschlechterstereotypen in Forschungsdesigns und bei Karrieren (Berufungen, Denominationen, Publikationsnormen) auf den Prüfstand stellen, welche eine feministische Praxis im Wissenschaftsbetrieb bremsen können.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
Reference10 articles.
1. Abels, Gabriele/Behrens, Maria, 2002: ExpertInneninterviews in der Politikwissenschaft. Geschlechtertheoretische und politikfeldanalytische Reflexion einer Methode. In: Bogner, Andreas/Littig Beate/Menz, Wolfgang (Hg.): Das Experteninterview. Theorie, Methode, Anwendung. Opladen, 173-190.
2. Ackerly, Brooke/True, Jacqui, 2018: With or without feminism? Researching gender and politics in the 21st century. In: European Journal of Politics and Gender. 1 (1), 259-278.
3. Baur, Nina/Blasius, Jörg, 2019: Methoden der empirischen Sozialforschung – Ein Überblick. In: Baur, Nina/Blasius, Jörg (Hg.): Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung. Wiesbaden, 1-28.
4. Behning, Ute/Lepperhoff, Julia, 1997: Policy-Forschung revisited. Zum theoretischen, methodischen und methodologischen Gehalt von Policy-Analysen. In: Femina Politica. 6 (1),
5. Busch, Anne/Holst, Elke, 2010: Der Gender Pay Gap in Führungspositionen: Warum die Humankapitaltheorie zu kurz greift. In: Femina Politica. 19 (2), 91-101.