Author:
Güvenç Ezgi,Leonhard Tobias
Abstract
Wenn Unterricht als Subjektivierungsgeschehen betrachtet wird, wendet sich der Blick zunächst auf diejenigen Adressaten, für die er in erster Linie veranstaltet wird – die Schüler*innen. Angesichts der Relationalität von Adressierungspraktiken versuchen wir jedoch, im Beitrag zu zeigen, dass das Adressierungsgeschehen als mindestens reziprok zu untersuchen ist. Anhand eines Transkriptauszuges aus einer Mathematiklektion in der Primarschule, die von einer Studentin im ersten Praktikum durchgeführt wird, zeigen wir, wie eine Praxislehrerin die Studentin und einen Schüler im Verlauf des Unterrichtsgeschehen bezüglich der auch fachlichen Auseinandersetzung adressiert und damit aus dem Hintergrund die Ordnung des Unterrichts bestimmt. Die Rekonstruktion zeigt einen doppelten situativen Subjektivierungsprozess, in dem die Lehrerin durch starke Positionierungen ihre Vorstellungen von Unterricht durchsetzt.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
Reference27 articles.
1. Alkemeyer, Thomas/Budde, Gunilla,/Freist, Dagmar (Hrsg.) (2013): Selbst-Bildungen. Soziale und kulturelle Praktiken der Subjektivierung. Bielefeld: transcript.
2. : Subjektivierung in sozialen Praktiken;Alkemeyer;Umrisse einer praxeologischen Analytik In Alkemeyer Thomas/Budde Gunilla/Freist Dagmar (Hrsg ) Selbst-Bildungen Soziale und kulturelle Praktiken der Subjektivierung Bielefeld transcript S,2013
3. : Anerkennung als pädagogisches Problem - Markierungen im erziehungswissenschaftlichen Diskurs;Balzer;Thompson Christiane/Schäfer Alfred (Hrsg ) Anerkennung Paderborn Schöningh S,2010
4. Bourdieu, Pierre (1987): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt: Suhrkamp.
5. Breidenstein, Georg (2006): Teilnahme am Unterricht. Ethnographische Studien zum Schülerjob. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.