Abstract
In der Schulklasse wird zwar viel geforscht, zu der Frage, wie Schulklassen hergestellt werden, jedoch kaum. Angesichts bisher vorliegender explorativer ethnografischer Studien, die sich für die Performativität von Schulklassen als diskursiv und körperlich hergestellte Ordnung interessieren, wird in dem Beitrag für den Anfang neuer 5. Klassen nach den in Artefakten und ihren Praktiken hergestellten normativen Vorstellungen der Schulklasse gefragt. Erkundet wird damit das Potenzial einer praxistheoretischen Perspektivierung der Erforschung der Schulklasse als eine sich materialisierende Kultur, die auch schrift- und zeichentragende Artefakte einbezieht. An Daten aus ethnografischen Beobachtungen zum Anfang neuer 5. Klassen werden Artefakte und ihr situativer Gebrauch in Bezug auf implizite, normativ erwünschte Vorstellungen zur Schulklasse betrachtet. Insgesamt zeigt sich die Herstellung der Schulklasse in dieser praxistheoretischen Perspektivierung auf die ersten Tage neuer 5. Klassen als eine zuvorderst auf ein gemeinsames Tun ausgerichtete soziale Praxis.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
Reference26 articles.
1. Bossen, Andrea (2020): Das Artefakt als materialisiertes Netzwerk Neuer Lernkulturen. Ein ikonographisch-ikonologisch-netzwerktheoretischer Zugang zu stillgestellten Praktiken Neuer Leistungskulturen im Portfolio. Bern: Peter Lang.
2. : Zur Fragilität von Gemeinschaft und Inklusion;Bossen;Zeitschrift für Grundschulforschung Jg 14/H 2 S,2021
3. Breidenstein, Georg/Hirschauer, Stefan/Kalthoff, Herbert/Nieswand, Boris (2013): Ethnografie. Die Praxis der Feldforschung. Konstanz: UVK/UTB.
4. : Ethnographie von Erziehungspraktiken;Budde;Nohl Arnd-Michael (Hrsg ) Rekonstruktive Erziehungsforschung Wiesbaden VS Springer S,2020
5. Drope, Tilman/Rabenstein, Kerstin (2021): Zur Herstellung von Schulklassen. Erste Ergebnisse einer Praxeologie zum Anfang neuer 5. Klassen. In: Zeitschrift für Qualitative Forschung, Jg. 22/H. 2, S. 315-330.