Abstract
Ausgangspunkt des Beitrags ist die Vernachlässigung der Erforschung von Jugendkulturen und Szenen in ihren Peripherien. Szeneforschung (re)produziert in ihrer je eigens zentrierten Forschungsarbeit das Stigma von Peripherien. Demgegenüber wird argumentiert, dass die Herstellung von Zugehörigkeit in Szenen zwar überall grundsätzlich gleich verläuft – dass jedoch (sozial-)strukturelle Faktoren diese immer individuell herzustellende Zugehörigkeitsanzeige vor spezifische Herausforderungen stellen. Wie sich diese sozialstrukturellen Merkmale fassen lassen, soll im Beitrag anhand einer mehrdimensionalen Konzeptualisierung von räumlichen, zeitlichen und sozialen Peripherien im persönlichen Handlungsvollzug mit Blick auf das soziale Gruppengebilde und gesellschaftliche Arenen erörtert werden. In der Verflechtung der Dimensionen lassen sich verschiedene Peripherien und Zentrums-Peripherie-Verhältnisse rekonstruieren. In einem zweiten Schritt sollen Peripherien hinsichtlich ihrer sozialen Funktionalität diskutiert werden. Votiert wird damit für eine erweiterte Perspektive auf Szenen und Jugendkulturen, die gerade im Verhältnis von Zentren und Peripherien Erkenntnisgewinne über die komplexen internen Dynamiken posttraditioneller Gesellungen ermöglicht.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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