Abstract
Der Begriff Intersektionalität wurde 1989 von Kimberlé Crenshaw geprägt. Als solidarische Praxis und kritische Analyseperspektiven auf Bevölkerungspolitik lassen sich intersektionale Perspektiven aber bereits in den Neuen Frauenbwegungen finden. Der Artikel erläutert die Analysebegriffe „Intersektionalität“ und „Bio-Macht“ und umreißt mit dem Fokus auf Reproduktionspolitiken die Entwicklung intersektionaler Perspektiven auf Bio-Macht in den 1970/80er Jahren. Am Beispiel feministischer Bewegungen im deutschen und US-amerikanischen Kontext wird nachgezeichnet, wie Forderungen nach der Legalisierung von Abtreibung einerseits, der Abschaffung von Zwangssterilisationen andererseits im Protest gegen bevölkerungspolitische Interventionen zusammenkamen und auch die historische Aufarbeitung eugenischer Bio-Politiken inspirierten.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
Reference91 articles.
1. arte (2021), "Wir haben abgetrieben". Das Ende des Schweigens, (Zugriff: 15.03.2021).
2. Arenas Conejo, Mıriam (2013): At the intersection of feminist and disability rights movements. From equality in difference to human diversity claims. In: Research in Social Science and Disability 7, S. 23-45. https://doi.org/10.1108/S1479-3547(2013)0000007004.
3. Allen, Ann Taylor (2000): Feminism and Eugenics in Germany and Britain, 1900-1940. A Comparative Perspective. In: German Studies Review 23, S. 477-505. https://doi.org/10.2307/1432830.
4. Ayass, Wolfgang (2005): "Asozialer Nachwuchs ist für die Volksgemeinschaft vollkommen unerwünscht". Die Zwangssterilisationen von sozialen Außenseitern. In: Hamm, M. (Hrsg.), Lebensunwert - zerstörte Leben. Zwangssterilisation und "Euthanasie". Frankfurt/M.: VAS, S. 111-119.
5. Ayim, May/Oguntoye, Katharina/Schultz, Dagmar (2016 [1986]) (Hrsg.): Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Berlin: Orlanda.