Abstract
Der Beitrag analysiert die Chancen und Grenzen eines transnationalen Social Movement Unionism (SMU) im Kontext des Bekleidungssektors Bangladeschs. SMU galt in Bangladesch insbesondere aufgrund des Prozesses der Depolitisierung zivilgesellschaftlicher Organisationen im Anschluss an die Aid-Dependency des Landes als kaum realisierbar. Unberücksichtigt blieb hierbei aber weitestgehend die Rolle der Kategorie Geschlecht. Vor dem Hintergrund meines empirischen Materials, das zwischen 2010 und 2015 in Form von Interviews mit Angehörigen von Gewerkschaften und Labour-NGOs erhoben wurde, argumentiere ich, dass erste Ansätze von SMU erkennbar sind. Darüber hinaus zeigt der Blick auf den Bekleidungssektor Bangladeschs, dass das Potenzial dieses Organisierungskonzeptes sich insbesondere mit Blick auf die Arbeiterinnen und Gewerkschafterinnen offenbart. Ferner wird anhand dieses empirischen Beispiels die transnationale Rahmung des Arbeitsrechtsaktivismus verdeutlicht, der sich vom SMU der 1980er Jahre deutlich unterscheidet und als wegweisende Perspektive zu grenzüberschreitender Kooperation dienen kann. Nichtsdestotrotz hinterfragt der Beitrag die Notwendigkeit einer geographischen Lokalisierung des gegenwärtigen SMU und plädiert vielmehr für eine stärkere Berücksichtigung gesellschaftlicher Strukturkategorien innerhalb der Labour Studies sowie für eine größere Wachsamkeit gegenüber Organisierungsformen jenseits des traditionellen gewerkschaftlichen Musters.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
Subject
Organizational Behavior and Human Resource Management,Industrial relations,Business and International Management
Reference49 articles.
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