Author:
Donat Elisabeth,Lenhart Simon
Abstract
Regionen haben in den letzten Jahren eine zunehmende Aufwertung im Mehrebenensystem der EU erfahren. Doch wie nehmen Regionen bzw. deren regionale Abgeordnete selbst ihre Rolle und Zukunft in der EU wahr? Der Beitrag untersucht diese Frage anhand von Raumbildern, die regionale Abgeordnete in Gruppendiskussionen unter Einsatz der Methode des elicitated mappings in vier europäischen Regionen entwickelt haben. Raumbilder dienen als Leitbilder für die gegenwärtige und zukünftige Raumentwicklung und sind gewissermaßen ein „Kompass“ für politische Maßnahmen. Die Technik des elicitated mappings stellt – zielgruppenspezifisch angewandt – ein geeignetes Instrument dar, um Diskussionen unter den Abgeordneten zu initiieren und zum Reflektieren über Regionen anzuregen. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Karten fordert die Reflexion über Grenzziehungen und die eigene Positionierung heraus. Die daraus entstehenden Raumbilder beziehen sich auf den manifesten Raum, enthalten aber auch Einstellungen, Werte und Visionen, die durch eine einfache Befragung ungleich schwieriger zugänglich wären. Die Ergebnisse verweisen auf zwei dominante Raumbilder der Abgeordneten, die den Umgang mit Wandel und die Herausforderungen unterschiedlich adressieren. Unsere Forschung öffnet am Beispiel von Regionen den Blick dafür in welche Handlungskonsequenzen ein relationaler Raumbegriff münden kann.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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