Schönheit und Wandel – Bemerkungen zu den Osterburger Fibeln

Abstract

Die Osterburger Fibel ist eine spezielle Form der älteren vorrömischen Eisenzeit. Die besonderen Kennzeichen bestehen in einer festen Anbindung des Fibelfußes an den Bügel sowie in einer Spiralsehne, die um den Bügelansatz gewickelt ist. Die Fibel kommt im Mittelgebirgsraum und im Süden der Norddeutschen Tiefebene vor, wobei sich regionale Unterschiede abzeichnen. Chronologisch nimmt sie das 4. und 3. vorchristlichen Jahrhundert ein. In der älteren Forschung wird der Fibeltyp als retardierende Nachahmung der latènezeitlichen Vogelkopffi beln betrachtet. Der Seitenblick auf soziologische Untersuchungen macht deutlich, dass die Entwicklung von Schmuckformen einen komplexen gesellschaftlichen Vorgang voraussetzt, bei dem nicht die Kopie von Vorhandenem, sondern die Symbolik, Formfindung und Akzeptanz als sozialer Prozess im Mittelpunkt stehen.