Neue Überlegungen zur Konstruktionsweise eisenzeitlicher Großgrabhügel Westeuropas

Abstract

Über die genaue Bauweise eisenzeitlicher Groflgrabhügel lässt sich auf der Grundlage überwiegend älterer Ausgrabungen nur wenig aussagen. Jedoch liegen mit dem Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen und dem sogenannten Fürstengrab von Eberdingen-Hochdorf einige gut untersuchte Befunde der jüngeren Hallstattzeit vor. Diese weisen radiale Einbauten unterschiedlicher Anordnung und Bauweise auf; ebenso sind radiale Schüttungen beobachtet worden. Ähnliche Strukturen treten auch in frü̧hlatènezeitlichen Grabhügeln Ostfrankreichs auf. Im vorliegenden Aufsatz soll auf die segmentäre Bauweise und die radialen Einbauten eingegangen sowie ihre mögliche Funktion diskutiert werden. Waren sie für die Statik relevant oder hatten sie eine Bedeutung für den Arbeitsablauf beim Bau der Grabhügel? Handelte es sich um Visierhilfen für die regelmäßige Aufschüttung oder gar um rituelle Einbauten ohne praktische Funktion?