Präoperativer Hochfrequenzultraschall: Ein zuverlässiges Managementinstrument bei nichtmelanozytärem Hautkrebs der Ohrmuschel und der Nase

Abstract

ZusammenfassungHintergrund und ZielsetzungDas Wissen über die Tiefeninfiltration bei nichtmelanozytärem Hautkrebs (NMSC) mithilfe präoperativer Sonographie könnte den Ärzten ermöglichen, den am besten geeigneten therapeutischen Ansatz zu wählen, unnötige Operationen und teure bildgebende Verfahren zu vermeiden und die Diagnose und Behandlung nicht zu verzögern. In unserer retrospektiven, monozentrischen Studie haben wir die Nützlichkeit des Hochfrequenzultraschalls (HFUS) zur Beurteilung der Tiefeninfiltration bei aurikulären und nasalen NMSC‐Fällen untersucht und die darauffolgende Änderung des therapeutischen Ansatzes bewertet.Patienten und MethodikIn 60 NMSC‐Fällen haben wir die Genauigkeit des HFUS bei der Erkennung von Knorpel‐ und Knocheninfiltration sowie die Korrelation sonographischer und histologischer Parameter beurteilt.ErgebnisseIn 16,6% der Fälle wurde präoperativ eine tiefe Knorpel‐/Knochenbeteiligung oder eine lokoregionale Erkrankung identifiziert, was zu einer geänderten therapeutischen Strategie mit radioimmunologischer Behandlung anstelle von Operation führte. In zwei Fällen identifizierte der präoperative HFUS eine lokale Knorpelinfiltration, was die Anzahl der chirurgischen Eingriffe reduzierte. Bei den verbleibenden 48 Läsionen ohne Tiefeninfiltration wurde eine Korrelation von > 99% zwischen der histologischen und sonographischen Tumoreindringtiefe gefunden (p <0.001).SchlussfolgerungenPräoperativer HFUS beeinflusst das therapeutische Vorgehen bei NMSC, indem es eine subklinische Beteiligung tieferer Strukturen erkennt, umfangreichere diagnostische Maßnahmen vermeidet, Kosten reduziert und die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessert. HFUS sollte in der Dermatochirurgie vor der Tumorentfernung zur optimierten Therapie und zur verbesserten Patientenberatung eingesetzt werden.