Abstract
Zusammenfassung1. Bei Formica polyctena Först. wurde der Nahrungsaustausch zwischen Außendienst‐♀♀ aus weisellosen und ebenso aus weiselrichtigen Völkern untersucht. Unter gleichen äußeren Bedingungen gehaltene Ableger verteilen den hochgewürgten Kropfinhalt auch nach monatelanger Trennung gleichmäßig an die Nestgenossinnen und an die ♀♀ des Stammvolkes. Die Königinnenzahl wie auch die Anweiselung nestfremder ♀♀ beeinflußt die Futterverteilung nicht.2. Nach Abänderung der Nahrungsqualität werden die Nestgenossinnen bereits innerhalb weniger Tage bevorzugt gefüttert. Eine Vorbehandlung der ♀♀ mit verschiedenem Nestmaterial oder natürlichen Aromastoffen bewirkt ebenfalls eine gerichtete Futterverteilung. Die unterschiedliche Weitergabe des Kropfinhaltes wird mit einer Veränderung der Geruchsuniform der Versuchsvölker erklärt.3. Die ♀♀ ‐Gruppe, die sich in der Arena in der Minderheit befindet, gibt entgegen dem Sättigungsgefälle Kropfinhalt an die Mehrheit dann ab, wenn beide Gruppen verschieden vorbehandelt wurden. Die hungernden ♀♀ der Minderheit leiten häufig durch “Anbieten” die Fütterungspaarungen ein. Dieses Verhalten wird als Demutshandlung gedeutet.
Subject
General Earth and Planetary Sciences,General Environmental Science,Animal Science and Zoology,Ecology, Evolution, Behavior and Systematics