Epilation und Depilation im Intimbereich – Motivation, Methoden, Risiken und Handlungsempfehlungen aus dermatologischer Sicht

Abstract

ZusammenfassungDie Haarentfernung im Intimbereich ist eine weltweite Praxis der Körpermodifikation, die bei Frauen häufiger als bei Männern, bei jüngeren häufiger als bei älteren Menschen sowie bei sexuell aktiven häufiger als bei abstinenten Personen mit soziokulturell unterschiedlicher Motivation Anwendung findet. Da es mit wenigen Ausnahmen keine medizinische Indikation für die Intimepi‐ und ‐depilation gibt, findet sich in der Fachliteratur eine nur sehr begrenzte Evidenz über eingesetzte Methoden und deren Risiken. Um den Anwendern aus dermatologischer Perspektive eine Orientierung beim Einsatz unterschiedlicher Verfahrensweisen und damit verbundener Risiken zu geben, wurden die vorhandenen Daten in einer systematischen Literaturrecherche zusammengetragen, analysiert und bewertet. Dazu wurden in Literaturdatenbanken (PubMed, Google Scholar) nach definierten Suchstrategien insgesamt 290 Beiträge in der englisch‐ und deutschsprachigen Fachliteratur identifiziert und nach Bewertung der Relevanz 61 Publikationen mit wissenschaftlicher Aussagekraft identifiziert. Dabei wurde deutlich, dass Depilationsmethoden (Rasur, Trimming, chemische Depilation) im Vergleich zu Epilationsmethoden (Waxing, Sugaring, mechanische Epilation, Elektroepilation, Laser, Intense Pulsed Light, medikamentöse Epilation) häufiger zur Anwendung kommen. Die unterschiedlichen Risiken und unerwünschten Effekte wurden methodenassoziiert analysiert und prophylaktische Strategien zur Vermeidung von Komplikationen erarbeitet.