Abstract
ZusammenfassungWie bereits Nägeli behauptet hatte, nähern sich im lufttrockenen Zustande sowie in absolutem Alkohol die Micelle von Zellulosefasern ungefähr bis zur Berührung. Die ausgearbeitete optische Methode ergibt in diesen Fällen ca. 1% der Membrandicke, d. h. einen Wert, der kaum über der Grenze der Meßgenauigkeit liegt. In der wassergequollenen Ramiefaser dagegen nehmen die intermicellaren Räume ca. 12% der Wanddicke ein. Durch die Quellung in Wasser erleiden die Micelle eine schwache, eben noch meßbare Desorientierung gegenüber der maximal parallelen Richtung im trockenen Zustande; durch Anwendung stärkerer Quellungsmittel (ZnCl2) wird die Abweichung von der Parallelordnung bedeutend größer und leicht nachweisbar.Die Messungen zeigen, daß die Verholzung ohne Einfluß auf die Anisotropie der Membran bleibt, und erlauben festzustellen, daß die Einlagerung von Lignin wie diejenige von Wasser als eine Quellung bezeichnet werden muß. Es wird die Vermutung ausgesprochen, daß die Verholzung, die als irreversible Quellung charakterisiert wird, nach dem Prinzip von le Chatelier als Reaktion gegen starke äußere Druckwirkungen aufzufassen sei.Pflanzenphysiologisches Institut der E. T. H. Zürich, Juni 1928.
Subject
Plant Science,Ecology, Evolution, Behavior and Systematics
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