Abstract
ZusammenfassungDie heutige Vegetation der Gerolsteiner Moß einschließlich der näheren Umgebung wurde mit den Darstellungen der Bodenbewachsung in der Tranchot‐Müfflingschen Karte zum Beginn des 19. Jahrhunderts verglichen. Daraus ergab sich, daß der Anteil des Ackerlandes und auch der Heide beträchtlich höher als heute war. Dagegen zeigte das Areal des Waldes und Grünlandes eine geringere Ausdehnung. Ein Pollendiagramm des Moores erbrachte für die Vegetationsgestaltung der weiter zurückliegenden Zeit eine Klärung. Da sich der Ulmenabfall eben noch ablesen läßt, muß die Vermoorung ungefähr um 3000 v. Chr. eingesetzt haben. An der Wende von Zone IX zu X läßt sich die erste menschliche Besiedlung der Gerolsteiner Kalkmulde wahrscheinlich machen, der allerdings wieder eine Siedlungslücke folgt. Wir stimmen hierbei mit Peters (1967) überein, die auch entgegen den Fundkarten von Tackenberg (1954) eine frühe Besiedlung der Eifeler Kalkgebiete (Prümer Kalkmulde) nachweist. Die übrige Vegetationsentwicklung widerspricht nicht den Ergebnissen der schon gemachten Untersuchungen in der Vulkaneifel (Straka 1952–1961). Die Abweichungen erklären sich aus der anderen Vegetation der Gerolsteiner Kalkmulde gegenüber der Vulkaneifel und der früheren, intensiveren Besiedlung, welche die sonst hohen Fagus‐Maxima. erheblich senkt. Im Vergleich mit der potentiell natürlichen Vegetation wird die Frage aufgeworfen, ob ein Querco‐Betuletum im untersuchten Raum natürlich ist oder ob es sich um degradierte Rotbuchenwälder handelt.
Subject
Plant Science,Ecology, Evolution, Behavior and Systematics
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