54. H. Ross: Resistenzzüchtung und pathogene Rassen

Abstract

ZusammenfassungIn bisher fünf Fällen von oligogen vererbten Resistenzeigenschaften wurden folgende einfache Gesetzmäßigkeiten gefunden. Eine Parasitenrasse kann nur jeweils eines der beliebig vielen dominant wirkenden Hauptgene für Resistenz durchbrechen. Mehrfaktorielle Wirtgenotypen können von mehrfach pathogenen Parasitenrassen durchbrochen werden. Beim Leinrost als Modell solcher Fälle wurde festgestellt, daß eine einfach pathogène Rasse durch ein einziges rezessiv wirkendes Hauptgen gekennzeichnet ist, mehrfach pathogène Rassen durch Kombinationen mehrerer rezessiver Pathogenitätsgene. Die Hypothese der Genfür‐ Gen‐Korrespondenz FLORS wird diskutiert. Im Anschluß daran wird die Rassenunabhängigkeit der sehr zahlreichen Fälle monomer vererbter Resistenz auf die niedrige Mutationsfrequenz des korrespondierenden Parasitenlocus zuräckgeführt. Rassenunabhängigkeit bei polygener Vererbung kann darauf beruhen, daß die für eine Brechung notwendige Kombination der vielen korrespondierenden Parasitenpolygene nur selten verwirklicht wird.Herrn Professor Dr. W. H. FUCHS danke ich für anregende Diskussionen.