Abstract
ZusammenfassungEs wurden 100 Individuen des Chromosoms Nr. 11 des Genoms von Lycopersicon esculentum im Stadium des Pachytäns aus zwölf verschiedenen Antheren hinsichtlich aller morphologisch erkennbaren Strukturmerkmale analysiert und die Variationsbreite der Identifizierungsmerkmale ermittelt. Hierbei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
. Die Gesamtlänge des Chromosoms variierte zwischen 38 und 80 Meßeinheiten, der Schenkelquotient und damit die Symmetrieverhältnisse zwischen 1,7 und 6,8. Damit erwiesen sich diese beiden Identifizerungsmerkmale als äußerst variable Größen von Pachytänchromosomen.
. Trotz der hohen Variabilität können bereits nach Auswertung relativ niedriger Chromosomenzahlen zuverlässige Aussagen über die Längenverhältnisse gemacht werden, wenn die analysierten Chromosomen möglichst vielen verschiedenen Antheren entnommen werden. Einer Pachytänanalyse sollte folglich die Auswertung einer hohen Antherenzahl zugrunde gelegt werden; die Verwendung einer hohen Individuenzahl aus wenigen Antheren ist unzweckmäßig.
. Zwischen Schenkelquotient und Gesamtlänge des Chromosoms ergab sich insofern eine deutliche Korrelation, als der Quotient mit zunehmender Chromosomenlänge ansteigt. Daraus folgt, daß der lange Schenkel dieses asymmetrischen Chromosoms bereits im Verlauf des Pachytäns rascher aufspiralisiert als der kurze Schenkel.
. Die Struktur des heterochromatischen Segments des Chromosoms zeigt eine wesentlich geringere Variationsbreite als die Faktoren Gesamtlänge und Schenkelquotient. Sie konnte schon nach Berücksichtigung von zehn Chromosomen eindeutig ermittelt werden. Es ist hierbei gleichgültig, ob diese Chromosomen aus der gleichen oder aus verschiedenen Antheren stammen.
. Trotz der erheblichen Variationsbreite der für Pachytänanalysen verwertbaren Merkmale läßt sich die Identifizierung partiell heterochromatischer Chromosomen in den meisten Fällen zuverlässig vornehmen, wenn man hierfür alle Erkennungsmerkmale eines Pachytänchromosoms heranzieht.
Subject
Plant Science,Ecology, Evolution, Behavior and Systematics