11. Helmut Pankow: Histogenetische Untersuchungen an der Plazenta der Primulaceen

Abstract

ZusammenfassungBei verschiedenen Primulaceen wurde die Entwicklung der Fruchtblätter und der zentralen Plazenta studiert.Die Karpelle entstehen im Winkel zwischen dem zunächst flachen Vegetationspunkt und den Staubblättern. An ihrer Bildung nehmen zwei Zellschichten des Vegetationspunktes teil. Zu dieser Zeit sind am Längsschnitt zwischen den Karpellanlagen nur acht bis neun Dermatogenzellen zu sehen. Vegetationspunkt und junge Plazenta verhalten sich gleich, sie sind von zwei nicht periklin gespaltenen Zellschichten bekleidet. Die Ausgliederung der Plazenta beginnt mit periklinen Teilungen in der dritten Zellschicht des Vegetationspunktes. Sie führen zur Bildung genetischer Zellreihen, die im Zentrum länger sind und seitlich an unaufgespaltene Zellen der dritten Schicht anschließen. Dadurch werden die beiden äußeren Zellschichten kegelartig vorgewölbt.Eine vergleichende Betrachtung der Histogenese der Plazenta der Primulaceen mit der der Achselknospen von Lysimachia vulgaris und Glaux maritima sowie mit der des Achsenvegetationspunktes am Embryo von Helianthus annuus charakterisieren die Plazenta als Achsenorgan. Weiterhin macht die verschiedene Entstehungsweise sowie die räumlich und zeitlich getrennte Anlage eine morphologische Zusammengehörigkeit von Plazenta und Fruchtknotenwandung unwahrscheinlich.Die Plazenta ist ein einheitliches Organ. Eine kongenitale Verwachsung verschiedener Blütenteile ist histogenetisch an ihr nicht nachweisbar.