Abstract
ZusammenfassungDie Symbioseentwicklung von Glycine max und Rhizobium japonicum 61‐A‐101 in Nitrogenaseaktiven Wurzelknöllchen wird anhand des Knöllchenwachstums, der Nitrogenaseaktivität und einiger Enzyme des N‐Stoffwechsels verfolgt: Aspartat‐Aminotransferase = AST (E.C. 2.6.1.1.), Alanin‐Amino‐transferase = ALT (E.C. 2.6.1.2.), Glutamat‐Dehydrogenase = GDH (E.C. 1.4.1.2.), Glutamat‐Synthase = GOGAT (E.C. 1.4.1.13.), Glutamin‐Synthe‐tase = GS (E.C. 6.3.1.2.) und Alanin‐Dehydrogenase = ADH (E.C. 1.4.1.1.). Die spezifischen Aktivitäten der AST, ALT und GDH aus dem pflanzlichen Cytoplasma durchlaufen ähnlich wie die bakterielle Nitrogenase ein frühes Maximum während der Knöllchenentwicklung, während sie in den Bakteroiden niedriger sind (20 bis 40 %) und sich geringfügiger verändern als in der pflanzlichen Fraktion. Die GS aus den Bakteroiden zeigt konstant niedrige Werte (um 350 mUnits), während in der pflanzlichen Fraktion ein Aktivitätsanstieg von etwa 1,2 Units am 19. Tag auf über 6 Units am 50. Tag meßbar ist. Die bakterielle ADH weist in demselben Zeitraum einen ähnlichen Anstieg (bis 300 mUnits) auf. Die GOGAT‐Aktivitäten liegen in den Bakteroiden zweibis dreimal höher als im pflanzlichen Cytoplasma und steigen leicht an. Die Ergebnisse bei verschiedenen Soja‐Sorten werden dargestellt. Die Auswirkungen der Infektion mit einem ineffektiven Stamm von Rhizobium japonicum (61‐A‐24) auf die Enzymaktivitäten werden untersucht. Sowohl die bakteriellen als auch die pflanzlichen Enzyme AST, ALT und GDH weisen eine ähnliche Entwicklung ihrer Aktivitäten wie in effektiven Knöllchen auf. Die pflanzlichen GOGAT‐ und GS‐Aktivitäten und die der bakteriellen ADH liegen allerdings viel niedriger. Die GS‐Aktivitäten aus den Bakteroiden übertreffen die spezifischen Aktivitäten aus effektiven Zellen um das Drei‐ bis Vierfache. Der ineffektive Rhizobienstamm unterscheidet sich auch vom effektiven dadurch, daß er bei den infizierten Pflanzen zu einer Erhöhung der Knöllchenzahl mindestens bis zum 50. Tag führt, im Gegensatz zu den N2‐fixierenden Pflanzen, die ihre Knöllchenzahl ab dem 15. Tag nicht mehr steigern. Ein Vergleich der Enzym‐Aktivitäten aus Bakteroiden mit den Aktivitäten von Nitrogenaserepremierten und ‐derepremierten freilebenden Zellen von Rhizobium japonicum ergibt mehr Übereinstimmung mit letzteren.Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die gewährte Unterstützung im SFB 103 „Zellenergetik und Zelldifferenzierung”.
Subject
Plant Science,Ecology, Evolution, Behavior and Systematics