Abstract
ZusammenfassungDer Kaliumgehalt der Schließzellen von Valerianella locusta wird bei Stomataschluß stark reduziert; er erhöht sich bei Spaltenöffnung. Dies gilt nicht nur für Stomatabewegungen, die durch Hell‐Dunkel‐Wechsel ausgelöst werden, sondern auch für stomatäre Reaktionen auf Temperatur‐ und Luftfeuchteänderungen.Höhere Temperaturen bedingen größere Porusweiten und höhere K ‐Gehalte in den Schließzellen. Zwischen 48 C und 50 C zeigen immer mehr Stomataapparate Lethalerscheinungen und sind geschlossen; in solchen toten Schließzellenpaaren ist kein Kalium mehr nachweisbar. Im gesamten physiologisch‐relevanten Temperaturbereich besteht zwischen dem Öffnungsgrad der Stornata und ihrem K‐Gehalt stets ein lineares Verhältnis.Im Unterschied zu den gleichzeitigen Veränderungen von Spaltöffnungsweite und K ‐Gehalt der Schließzellen bei Stomatabewegungen, die durch Licht‐ oder Temperaturänderungen bewirkt werden, erfolgen Änderungen der Porusweite in Antwort auf erniedrigte oder erhöhte Luftfeuchte zeitlich vor einer Ab‐ oder Zunahme des K+‐Gehaltes in den Schließzellen. Dies wird besonders deutlich bei totalem Spaltenschluß nach abrupter, starker Senkung oder — zur vollen Öffnung — Erhöhung der Luftfeuchte. Eine Verzögerung in der Veränderung des stomatären K+‐Gehaltes gegenüber der Spaltenbewegung ist aber auch festzustellen bei schrittweisen Luftfeuchteänderungen, die zu intermediären Öffnungsweiten der Stornata führen.Bleiben diese mittleren öffnungsweiten unter längerdauernd unveränderten kleinklimatischen Bedingungen bestehen, so sind auch unverändert intermediäre K+‐Gehalte in den Schließzellen zu finden. Zwischen Porusweiten und stomatären K+ ‐Gehalten besteht dann Proportionalität. Beide Größen sind bestimmt durch das jeweilige Zusammenspiel der Umweltfaktoren. Ein Raumdiagramm veranschaulicht dies für die möglichen Werte von Stomataweite und K+‐Gehalt der Schließzellen bei einer Reihe von Temperatur/Luftfeuchte‐Kombinationen. Die weitgehende Übereinstimmung der Abhängigkeit beider Wertegruppen von dem jeweiligen Kleinklima läßt die starke Prägung der öffnungsweite der Stornata durch deren K+‐Gehalt unter unveränderten Umweltfaktoren klar hervortreten. Ändert sich aber die Temperatur oder die Luftfeuchte, so paßt offenbar jeweils ein anderer Mechanismus die schließzelleninterne Kaliumkonzentration der neuen Bedingung an.
Subject
Plant Science,Ecology, Evolution, Behavior and Systematics