Affiliation:
1. Dermatohistologisches Labor und Hautarztpraxis Nürnberg Deutschland
2. Institut für Pathologie Medizinische Universität Innsbruck Innsbruck Österreich
3. Privatordination Dermatohistopathologie Zelger Innsbruck Österreich
Abstract
ZusammenfassungHintergrund und ZieleDer Tumor des follikulären Infundibulums (TFI) wurde als Neoplasie – isoliert und multipel – und in Assoziation mit anderen epithelialen Läsionen beschrieben. Seine endgültige histopathologische Definition wird kontrovers diskutiert.Patienten und MethodikWir präsentieren eine retrospektive Serie von 28 Patienten mit TFI beziehungsweise TFI‐ähnlichen Veränderungen. Ergänzend wurde die in MEDLINE aufgeführte Literatur zum Thema TFI recherchiert und die darin publizierten Abbildungen interaktiv diskutiert und analysiert.ErgebnisseUnsere Patienten waren 16 Frauen und 12 Männer. TFI‐ähnliche Veränderungen fanden sich bei fünf Patienten mit Nävus sebaceus, zwei Trichofollikulomen, einer erweiterten Pore Winer, acht Virusakanthomen, einem Dermatofibrom, sechs seborrhoischen Keratosen, drei aktinischen Keratosen, einem invasiven Plattenepithelkarzinom und einem Basalzellkarzinom in Kombination mit Plattenepithelkarzinom/aktinischer Keratose. Nach Sichtung der Literatur, insbesondere von solitären Fällen von TFI, betrachten wir diese größtenteils als Variante von seborrhoischen Keratosen mit variablem Ausmaß von infundibulärer, isthmischer und/oder sebazärer Differenzierung mit oder ohne Regression.SchlussfolgerungenWir werten TFI insgesamt als ein epitheliales Wachstumsmuster, das bei hamartomatösen, entzündlichen inkludierend infektiösen, reaktiven oder neoplastischen Prozessen auftreten und in den meisten solitären Formen am ehesten innerhalb des histologischen Spektrums seborrhoischer Keratosen eingeordnet werden kann.