Affiliation:
1. Klinik für Dermatologie Venerologie und Allergologie – St. Josef‐Hospital Ruhr‐Universität Bochum
2. Zentrum für Dermatochirurgie Havelklinik Berlin
3. Interdisziplinäre Gruppe für Molekulare Immunpathologie Dermatologie/Medizinische Immunologie Charité – Universitätsmedizin Berlin
4. AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG Wiesbaden
5. Psoriasis Forschungs‐ und BehandlungsCentrum Charité – Universitätsmedizin Berlin
6. Entzündung und Hautregeneration BIH Center for Regenerative Therapies Charité – Universitätsmedizin Berlin
Abstract
ZusammenfassungHintergrund und ZielsetzungHidradenitis suppurativa ist eine chronisch‐entzündliche Hauterkrankung. Je nach Schweregrad ist eine Kombination aus konservativen und chirurgischen Behandlungsoptionen notwendig. Ziel dieser Auswertung war es, die Auswirkungen chirurgischer Eingriffe auf das psychosoziale Wohlbefinden der Patienten zu untersuchen.Patienten und MethodikDies ist eine prospektive, nichtinterventionelle, multizentrische Studie. Bei 481 Patienten mit Hidradenitis suppurativa wurden Anamnese, körperliche Untersuchung sowie standardisierte Befragungen, darunter die Hospital Anxiety and Depression Scale, der Dermatology Life Quality Index sowie der Short Form‐12 Health Survey, durchgeführt.Ergebnisse74,2% der eingeschlossenen Patienten gaben an, sich zumindest einmal einem chirurgischen Eingriff unterzogen zu haben. 92,4% davon konnten Art und Lokalisation des Eingriffs spezifizieren. Nach Bereinigung der Störfaktoren wie Schweregrad und Krankheitsaktivität unterschieden sich die Werte der patientenbezogenen Fragebögen nicht signifikant zwischen Patientengruppen mit unterschiedlichen chirurgischen Eingriffen und der Anzahl an stattgefundenen Eingriffen. Patienten ohne chirurgischen Eingriff erzielten deutlich bessere Werte.SchlussfolgerungenBei Patienten mit Hidradenitis suppurativa war ein vorheriger chirurgischer Eingriff mit schlechteren Ergebnissen in Bezug auf Angst, Depression und Lebensqualität assoziiert, was den Bedarf an psychologischer Unterstützung zeigt. Es bleibt unklar, ob die Morbidität durch chirurgische Eingriffe oder die schwerere Krankheit bei Patienten mit chirurgischen Eingriffen verantwortlich ist.