Affiliation:
1. Abteilung für Dermatologie und Allergologie Philipps‐Universität Marburg
Abstract
ZusammenfassungHintergrund und ZieleDas Coronavirus SARS‐CoV‐2, welches bei infizierten Patienten die COVID‐19‐Erkrankung auslöst, führte zu einer weltweiten Pandemie. Obwohl die SARS‐CoV‐2‐Impfung einen stark positiven Einfluss auf den Verlauf von COVID‐19 hatte, mehren sich die Hinweise auf Nebenwirkungen nach der SARS‐CoV‐2‐Impfung. Diese Metaanalyse unterstreicht den Zusammenhang zwischen der SARS‐CoV‐2‐Impfung und der Neuentstehung oder Verschlechterung von entzündlichen und autoimmunen Hauterkrankungen.Materialien und MethodikEine systematische Metaanalyse der Literatur über das Neuauftreten oder die Verschlechterung von entzündlichen und autoimmunen Hauterkrankungen nach der SARS‐CoV‐2‐Impfung wurde gemäß den PRISMA‐Richtlinien durchgeführt. Die Suchstrategie umfasste folgende Begriffe: „COVID‐19/SARS‐CoV‐2 vaccine bullous pemphigoid/pemphigus vulgaris/systemic lupus erythematosus/dermatomyositis/lichen planus/leukocytoclastic vasculitis“ Außerdem beschreiben wir repräsentative Fälle aus unserer dermatologischen Abteilung.ErgebnisseDie Datenbanksuche in MEDLINE ergab bis zum 30.06.2022 31 Veröffentlichungen über bullöses Pemphigoid, 24 über Pemphigus vulgaris, 65 über systemischen Lupus erythematodes, neun über Dermatomyositis, 30 über Lichen planus und 37 über leukozytoklastische Vaskulitis. Schweregrad und Ansprechen auf die Behandlung waren bei den beschriebenen Fällen unterschiedlich.SchlussfolgerungenUnsere Metaanalyse zeigt einen Zusammenhang zwischen der SARS‐CoV‐2‐Impfung und dem Neuauftreten oder der Verschlechterung von entzündlichen und autoimmunen Hauterkrankungen. Darüber hinaus wurde das Ausmaß der Krankheitsverschlechterung anhand von Fällen aus unserer dermatologischen Abteilung veranschaulicht.