Affiliation:
1. Abteilung für Haut‐ und Geschlechtskrankheiten Universitätsklinikum Sankt Pölten Karl Landsteiner Universität für Gesundheitswissenschaften St. Pölten Österreich
2. Karl Landsteiner Institut für dermatologische Forschung St. Pölten Österreich
3. Klinisches Institut für Pathologie Universitätsklinikum Sankt Pölten Karl Landsteiner Universität für Gesundheitswissenschaften St. Pölten Österreich
Abstract
ZusammenfassungHintergrund und ZieleBasalzell‐ (BCC) und Plattenepithelkarzinome (SCC), die unter der Bezeichnung keratinozytäre Hauttumoren (keratinocyte‐derived skin cancer, KC) zusammengefasst werden, sind weltweit die häufigsten Krebsarten beim Menschen. Die chirurgische Behandlung ist die Therapie der Wahl, kann aber bei sehr alten Patienten eine Übertherapie darstellen. Ziel dieser Studie ist es, die Lebenserwartung von Patienten über 80 Jahren nach einer Operation zu untersuchen.Patienten und MethodikAn der Abteilung für Dermatologie und Venerologie des Universitätsklinikums St. Pölten, Österreich, wurde eine monozentrische, retrospektive Studie mit zwischen dem 01.01.2011 und dem 31.12.2017 chirurgisch behandelten KC‐Patienten, die zum Operationszeitpunkt 80 Jahre oder älter waren, durchgeführt. Die Daten zum individuellen Überleben (Stichtag 30. April 2020), zum Todesdatum und zur Todesursache wurden aus der österreichischen Bevölkerungsdatenbank der Statistik Austria (Wien) entnommen.Ergebnisse940 Patienten (450 Frauen, 490 Männer, 639 BCC, 301 SCC) wurden eingeschlossen, von denen 307 zum Stichtag noch lebten. Die mediane postoperative Überlebenszeit betrug 57 Monate (95%‐KI: 54–63 Monate).SchlussfolgerungenMit einer medianen postoperativen Überlebenszeit von fast 5 Jahren bleibt die Operation eine valide Behandlungsoption für KC am Lebensende. Allerdings starben 77 der behandelten Patienten innerhalb eines Jahres nach der Operation und eine bessere präoperative Beurteilung des Sterberisikos hätte in einigen dieser Fälle möglicherweise dazu beigetragen, eine Überbehandlung zu vermeiden.