Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie Universitätsklinikum Hamburg‐Eppendorf Hamburg
2. Hautzentrum Nymphenburg München
Abstract
ZusammenfassungHintergrundHauterkrankungen sind in der Kinderarztpraxis ein häufiger Vorstellungsgrund. Ziel der vorliegenden Studie ist die Charakterisierung der dermatologischen Anfragen niedergelassener Fachärzte für Kinder‐ und Jugendmedizin, die im Rahmen eines deutschlandweit verfügbaren telemedizinischen Konsiliarsystems erfolgten.MethodikEs erfolgte eine Auswertung von Konsilanfragen, die über das telemedizinische Konsiliarsystem PädExpert mittels Store‐and‐Forward‐Technologie zwischen Februar 2021 und Dezember 2021 durch Pädiater an einen ausgewiesenen Kinderdermatologen gestellt wurden.ErgebnisseIn die Auswertung gingen 504 telemedizinische Konsilanfragen ein. Das Alter der Patienten betrug im Mittel 6,5 ± 5,0 Jahre, 45,5% der Patienten waren weiblich. In 88,3% konnte eine Diagnose mittels Telemedizin gestellt werden. Die gestellten Diagnosen ließen sich am häufigsten der Gruppe der infektiösen Hautkrankheiten zuordnen (28,8%). In 11,5% der Fälle wurde eine Überweisung an einen Dermatologen empfohlen. In 63,8% der Fälle erfolgte die Beantwortung der Anfrage am selben Tag.SchlussfolgerungenUnsere Studie zeigt das große Potenzial der Teledermatologie, den Zugang zur spezialisierten dermatologischen Versorgung für Kinder mit Hauterkrankungen zu verbessern. Ein weiterer Vorteil ist die Funktion als Triage‐Instrument. Die meisten vorgestellten Fälle konnten durch Teledermatologie gelöst werden, so dass persönliche Vorstellungen beim Dermatologen reduziert und Ressourcen eingespart werden können.