Affiliation:
1. Klinik für Dermatologie Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg‐Universität Mainz
2. Abteilung für Rheumatologie und Klinische Immunologie Klinik für Innere Medizin I Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg‐Universität Mainz
3. Universitätszentrum für Autoimmunität Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg‐Universität Mainz
Abstract
ZusammenfassungEinleitungPatienten mit chronisch‐entzündlichen Hauterkrankungen leiden häufig unter Schlafstörungen. Es fehlen jedoch objektive Daten zur Schlafarchitektur, insbesondere zur Beurteilung möglicher Gesamteinflüsse unter Therapie.Patienten und MethodikPilotstudie zu Veränderungen der Schlafqualität bei Patienten mit Psoriasis und atopischer Dermatitis vor und 2 Wochen nach einer intensiven topischen Behandlung. Zusätzlich zur Bewertung der Krankheitsaktivität wurden Patientenfragebogen zur Juckreizstärke und Schlafqualität verwendet sowie eine Polygraphie vor und nach der topischen Therapie durchgeführt.Ergebnisse14 Psoriasis‐ und elf Neurodermitis‐Patienten (10 Frauen, 15 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren wurden in die Studie aufgenommen. Die Krankheitsaktivitätswerte (EASI und PASI) gingen unter topischer Therapie nach 2 Wochen signifikant zurück (p < 0,001). Die Juckreizintensität (NRS) zeigte einen signifikanten Einfluss auf den Tiefschlaf, der sich nach der Therapie auflöste. Der Schweregrad der Schlaflosigkeit nahm signifikant ab (r > 0,50, p < 0,05), und die Tagesschläfrigkeit ging bei 40% der Patienten deutlich zurück. Tiefschlaf (N3) und REM‐Schlaf verbesserten sich signifikant und zeigten eine starke Wirkung (r > 0,50). Der Apnoe‐Hypopnoe‐Index sank bei einem von vier Patienten unabhängig vom individuellen BMI.SchlussfolgerungenMit Hilfe der Polygraphie konnten wir bei Psoriasis‐ und Neurodermitis‐Patienten gestörte Schlafmuster mit Juckreiz als relevantem Faktor und darüber hinaus eine rasche Verbesserung des Schlafes nach 2 Wochen topischer Behandlung nachweisen.