Liposuktion beim Lipödem – Doch besser als ihr Ruf?

Abstract

ZusammenfassungHintergrundDas Lipödem ist eine häufige chronische Fettverteilungsstörung, die oft mit Schmerzen und eingeschränkter Lebensqualität einhergeht und 6% bis 10% der weiblichen Bevölkerung betrifft. Obwohl das Lipödem in den letzten zehn Jahren mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten hat, bleiben validierte Diagnose und Behandlung für Spezialisten eine Herausforderung.Patienten und MethodikIn diesem Artikel werden die Auswirkungen der Fettabsaugung auf Aussehen, Schmerzen und Begleiterkrankungen von 860 Patienten mit Lipödemen untersucht. Die Symptome von Patienten mit unterschiedlichen Stadien des Lipödems wurden mittels t‐Tests für unabhängige Stichproben und Kruskal‐Wallis‐Tests vor und nach der Liposuktion verglichen.ErgebnisseUnsere Studie belegt den positiven Effekt auf die Schmerzreduktion bei Patienten mit Lipödem nach der Liposuktion (NRS 2,24) im Vergleich zum Schmerzempfinden vor der Liposuktion (NRS 6,99) und zum Schmerzempfinden von Patienten mit konservativer Behandlung (NRS 6,26). Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen den Stadien des Lipödems sowie signifikante Verringerung des Schmerzempfindens durch die Liposuktion. Außerdem zeigten Patienten mit Lipödem Begleiterkrankungen wie Menstruationsbeschwerden (43%), Schlaflosigkeit (36%) und Migräne (35%).SchlussfolgerungenEin Fortschreiten des Lipödems führt nicht nur zu Veränderungen des Aussehens und der Proportionen, sondern auch zur progressiven Zunahme der Schmerzen. Die Liposuktion zeigt als einzige Therapieoption einen signifikanten Effekt auf die Schmerzreduktion ‐ unabhängig vom Stadium des Lipödems der Patienten.