Author:
Aigner-Walder Birgit,Döring Thomas
Abstract
Bezogen auf die vorliegenden statistischen Daten zur Altersstruktur gibt es kaum ein Land, in dem die Alterung der Bevölkerung nicht unmittelbar sichtbar ist. Der langfristige Wandel der Bevölkerungsstruktur von einer jungen hin zu einer alternden Gesellschaft – auch unter dem Begriff des demografischen Wandels bekannt – ist ein weltweit zu beobachtendes Phänomen. Diese Entwicklung wird durch eine Verringerung der Fertilitätsrate (Anzahl der Geburten je Frau) in Verbindung mit einem Anstieg der Lebenserwartung bewirkt (vgl. Schimany, 2003: 16). Die zunehmende Alterung der Bevölkerung wird mit unterschiedlichen ökonomischen Effekten verbunden sein. So wird etwa der Anstieg des Anteils an älterer Bevölkerung zu einem Rückgang des Anteils an Personen im erwerbsfähigen Alter führen, was mit spezifischen Herausforderungen nicht allein für den Arbeitsmarkt, sondern auch für die Produktivitätsentwicklung sowie die Entwicklung der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben verbunden sein wird. Unabhängig von diesen erwarteten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungstrends und damit verbundenen Herausforderungen ist davon auszugehen, dass die Alterung der Bevölkerung sich ebenso auf das Konsumverhalten der Bevölkerung auswirken wird. So konsumieren ältere im Vergleich zu jüngeren Menschen andere Güter und Dienstleistungen. Zugleich variiert die Höhe der gesamten Konsumausgaben über den Lebenszyklus hinweg. Vor diesem Hintergrund geht der vorliegende Beitrag der Fragestellung nach, mit welchen Veränderungen durch den demografischen Wandel bezogen auf die private Nachfrage nach verkehrsbezogenen Gütern und Dienstleistungen gerechnet werden muss. Zu diesem Zweck werden zunächst vorliegende theoretische Überlegungen ebenso wie bereits vorhandene empirische Befunde bezogen auf altersbedingte Unterschiede im Konsumverhalten unter besonderer Berücksichtigung des Verkehrsbereichs näher betrachtet (Kapitel 2). Im Anschluss daran erfolgt eine Erläuterung der verwendeten statistischen Daten für die empirische Auswertung des vorliegenden Beitrags (Kapitel 3). Es folgt eine Darstellung der Untersuchungsergebnisse bezogen auf das Niveau verkehrs-bezogener Ausgaben der privaten Haushalte innerhalb der EU über den Lebenszyklus hinweg (Kapitel 4), bevor in einem weiteren Schritt die entsprechenden Ergebnisse hinsichtlich der Struktur verkehrsbezogener Konsumaus-gaben präsentiert werden (Kapitel 5). Der Beitrag schließt mit einigen Überlegungen zu den möglichen Gründen und weiteren Auswirkungen des empirisch beobachtbaren Entwicklungstrends.
Publisher
Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse
Reference34 articles.
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