Author:
Döring Thomas,Rischkowsky Franziska
Abstract
In Anbetracht der Korrelation von materieller Wohlstandsentwicklung und negativer Beeinträchtigung der Umweltqualität überrascht es nicht, dass das Leitbild eines stetigen Wirtschaftswachstums zunehmend auf Kritik stößt. Diese Kritik mündet in die Debatte um die Notwendigkeit und Ausgestaltung einer sog. Postwachstumsgesellschaft. Nachfolgend werden vor diesem Hintergrund zunächst bekannte Ansätze, die sich entweder kritisch mit dem Wachstumsparadigma auseinandersetzen oder den Zustand des „Postwachstums“ bereits erreicht sehen, in ihren Kernaussagen dargestellt (Kapitel 2). In einem zweiten Schritt folgt eine Diskussion dieser unterschiedlichen Ansätze einer Postwachstumsgesellschaft (Kapitel 3), um dabei zum einen die in diesen Ansätzen enthaltene Darstellung der inhärenten Funktionslogik und Auswirkungen eines auf Wachstum ausgerichteten Marktsystems herauszuarbeiten (Kapitel 3.1). Darüber hinaus werden die aus den Postwachstumsansätzen abgeleiteten Schlussfolgerungen einer kritischen Betrachtung unterzogen (Kapitel 3.2), um eine angemessene Antwort auf die Frage geben zu können, ob die zunehmende Umweltzerstörung das Ergebnis eines systematischen Defekts einer Wirtschaftswachstum erzeugenden Marktwirtschaft oder das Ergebnis eines (anhaltenden) Politikversagens ist. Anstelle eines Fazits schließt der Beitrag mit ausgewählten Fallbeispielen, um die These vom Politik- anstelle eines Marktversagens zu stützen (Kapitel 4).
Publisher
Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse
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