Obwohl im Jahr 2018 erstmals der digitale den physischen Musikkonsum in Deutschland überholte, sind viele Musiker*innen nicht überzeugt von Musikstreamingdiensten wie Spotify. Dabei verkennen sie, dass Streaming ein nachhaltiges Konzept ist, das lukrativer für sie sein könnte als CD-Verkäufe. In den letzten Jahren hat die Technologie-Akzeptanzforschung sich häufiger mit der Nutzungsbereitschaft von Musikstreamingdiensten beschäftigt. Die theoretische Grundlage für diese Untersuchungen ist das Technology Acceptance Model. Verschiedene Studien zeigten, dass spezielle Komponenten der Software zu einer höheren Akzeptanz führen können. Zudem wurde der Einfluss moralischer Appelle auf die Nutzung von legalen und illegalen digitalen Musikangeboten untersucht, da das moralische Urteil der Konsument*innen einen Einfluss auf die Nutzungsabsicht kostenpflichtiger Streamingdienste hat. Folglich soll die vorliegende Studie das Zusammenspiel von der Akzeptanz der Technologie und den Appellen bekannter Musiker*innen, die den Hörer*innen erläutern, dass kostenpflichtige Musikangebote eine wichtige Einnahmequelle für sie sind, untersuchen und zeigen, ob sie zu einer erhöhten Nutzungsabsicht führen. Für diesen Zweck wurde ein 2x1-between-subjects Experiment online durchgeführt. Mithilfe eines manipulierten Interviews mit Ed Sheeran wurde der Einfluss eines moralischen Appells auf Nutzungsabsicht, moralisches Urteil und moralische Verpflichtung in Abhängigkeit von wahrgenommener Unterhaltung und wahrgenommener Nützlichkeit untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Nutzer*innen, die einen moralischen Appell gelesen haben, ein positiveres moralisches Urteil gegenüber kostenpflichtigen Streamingdiensten haben als Nutzer*innen, die keinen Appell gelesen haben. Zudem zeigte sich, dass die Nutzungsabsicht stieg, je positiver die moralische Beurteilung und die wahrgenommene Nützlichkeit des Dienstes waren. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein prominenter Appell die Wahrnehmung der Nutzer*innen positiv beeinflussen kann.