Affiliation:
1. Universität Halle-Wittenberg
2. Universität Leipzig
Abstract
Zusammenfassung. Studien, die das Paradigma der minimalen Gruppen zur Analyse sozial-diskriminierender Prozesse einsetzten, haben größtenteils das Verhalten von Individuen analysiert. Das vorliegende Experiment erweitert das Paradigma der minimalen Gruppen auf die Gruppenebene. Ziel des vorliegenden Experimentes war es, die Entscheidungen von realen Gruppen (N = 3 Personen) mit den Entscheidungen von Individuen zu vergleichen. Die Analyse der insgesamt an Mitglieder der Eigen- und Fremdgruppe verteilten Punkte als auch die Strategie MIP + MDI vs. F zeigen, daß Gruppen die Eigengruppe signifikant stärker bevorzugen als Individuen. Individuen dagegen nutzen die Strategie F vs. MIP + MDI signifikant deutlicher und zeigen damit ein größeres Ausmaß an Fairneß. Diese Schlußfolgerungen werden qualifiziert durch eine neue Methode zur Identifikation von dominanten Strategien, die zeigt, daß die dominante Strategie sowohl bei Individuen als auch bei Gruppen die Fairneßstrategie ist. Eine theoretische Erklärung der gefundenen Effekte wird angeboten rekurrierend auf die Theorie der sozialen Identität, das Modell des Gruppendenkens und die Theorie der Selbstaufmerksamkeit.
Subject
General Psychology,Arts and Humanities (miscellaneous),Experimental and Cognitive Psychology,General Medicine
Reference58 articles.
1. Allport, G. W.(1971). Die Natur des Vorurteils. Köln: Kiepenhauer & Witsch.
2. Evidence that Subjects' Expectancies Confound Intergroup Bias in Tajfel's Minimal Group Paradigm
3. Normative communication in a minimal intergroup situation
4. Social categorization and similarity in intergroup behaviour
5. Blank, H.(1999). Graphische Darstellung dominanter Verteilungsstrategien bei Tajfel-Matrizen.. Poster auf der 7. Tagung der Fachgruppe Sozialpsychologie in Kassel, 10.13. Juni.