Affiliation:
1. Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und experimentelle Psychopathologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Aktuelle Modelle der Wahrnehmung körperlicher Beschwerden gehen davon aus, dass negative emotionale Zustände (z. B. Angst und Traurigkeit) eine zentrale Rolle bei der Symptomwahrnehmung spielen. Eine kausale Wirkung von Ärger auf den körperlichen Symptombericht wurde hingegen noch nicht ausreichend nachgewiesen. Fragestellung: Führt eine experimentelle Induktion von Ärger und Traurigkeit zu einem verstärkten Bericht körperlicher Beschwerden? Methode: 90 Studienteilnehmende wurden zufällig drei experimentellen Bedingungen zugewiesen. Mit einer autobiografischen Methodik wurden Ärger (n = 30) und Traurigkeit (n = 30) induziert. Eine dritte Gruppe (n = 30) diente als neutrale Kontrollbedingung. Bei allen Teilnehmenden wurden vor und nach der Induktion die Emotionswahrnehmung sowie der körperliche Symptombericht erhoben. Ergebnisse: Nach der Induktion von Ärger und Traurigkeit war ein Anstieg der intendierten Emotionen Ärger in der Gruppe „Ärger“, t (29) = -5.43, p < .001, und Traurigkeit in der Gruppe „Traurigkeit“ festzustellen, t (29) = -4.81, p < .001. Lediglich nach der Induktion von Traurigkeit, t (29) = -4.04, p < .001, nicht jedoch nach der Induktion von Ärger, t (29) = -1.52, p = .14, war eine Verstärkung des körperlichen Symptomberichts zu beobachten. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse belegen unterschiedliche Effekte negativer Emotionen (am Beispiel Ärger und Traurigkeit) auf den körperlichen Symptombericht. Implikationen der Befunde für zentrale psychopathologische Phänomene werden diskutiert.
Cited by
4 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献