Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Nonverbale Modulationsprozesse in der Therapeuten-Patienten-Interaktion werden in den letzten Jahren zunehmend emotionsspezifisch konzeptualisiert. Fragestellung: Modulieren die Therapeuten die Stimmung der Patienten emotionsspezifisch und welche Bedeutung hat die nonverbale Modulation auf das Sitzungsergebnis. Methode: Mittels des für die vorliegende Studie entwickelten Emotion-Rating-Inventars II (EMORATE-II) werden 84 verhaltenstherapeutische Sitzungen zu Therapiebeginn auf die nonverbale und konzeptuelle ( Gross, 2007 ) Emotionsmodulation des Therapeuten untersucht. Dieses Video-Rating Verfahren bildet mit relativ geringem Aufwand wesentliche in der Literatur beschriebene stimmungsmodulierende Strategien im Therapieprozess ab. Ergebnisse: Die Therapeuten modulieren die Emotionen ihrer Patienten sowohl nonverbal als auch konzeptuell. Den größten Zusammenhang ergibt sich in der zusammengefassten Skala „nonverbale Modulation” des Therapeuten, welche sich durch die Gegenmodulation angespannter Stimmung und der Verstärkung begeisterter Stimmung auszeichnet. Schlussfolgerungen: Nonverbale Modulationsprozesse der Therapeuten sind bedeutsame Prädiktoren für den Sitzungserfolg. Die Emotionsmodulation der Therapeuten erfolgt emotionsspezifisch.
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