Affiliation:
1. Universität Konstanz, Fachbereich Psychologie
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Bisher existieren keine systematischen ambulanten Angebote für Alkoholpatient_innen mit Doppeldiagnosen, die direkt nach Qualifizierter Entzugsbehandlung (QE) einsetzen. Fragestellung: Diese Pilotstudie untersucht, ob durch nahtlos beginnende integrierte ambulante Psychotherapie Alkoholtrinktage und komorbide psychopathologische Symptomatik bei Alkoholpatient_innen mit Doppeldiagnosen reduziert werden können. Methode: 30 alkoholabhängige Patient_innen mit Doppeldiagnose (F3 oder F4) wurden vor Entlassung aus der QE randomisiert (T1) in Experimentalgruppe (n = 15, nahtlos nach Entzugsbehandlung beginnende integrierte ambulante Psychotherapie) oder Kontrollgruppe (n = 15, Warte-Kontrollgruppe). Drei Monate nach QE (T2) wurden alle Patient_innen hinsichtlich Alkoholtrinktage (Timeline Followback, TLFB) und komorbider Symptomatik (Brief Symptom Inventory, BSI; Beck Depression Inventory, BDI) nachuntersucht. Resultate: Im Gruppenvergleich reduzierten sich die Trinktage von T1 zu T2 in der Experimentalgruppe signifikant stärker (92 % vs. 35 %). Psychische Belastung und Depressivität reduzierten sich deutlicher in der Experimentalgruppe. Schlussfolgerung: Integrierte Therapieformen sollten weiterentwickelt und evaluiert werden, um die ambulant-psychotherapeutische Versorgung dieser Patient_innengruppe zu verbessern.
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