Abstract
Zusammenfassung. Hintergrund: In der vorliegenden Studie wird das Einbeziehen einer existenziellen Perspektive in ein kognitiv-behaviorales Schmerzbewältigungsprogramm empirisch überprüft. Die existenzielle Perspektive hat einen akkommodativen Schwerpunkt im Gegensatz zum assimilativen Fokus herkömmlicher Programme. Hypothesen: Beide Behandlungsgruppen sollten im Prä-Post-Vergleich eine signifikant geringere schmerzbedingte Behinderung als auch eine signifikant höhere Lebensqualität aufweisen. Die Experimentalgruppe sollte darüber hinaus einen signifikant höheren Therapieerfolg als die Kontrollgruppe aufweisen. Methode: 149 Patienten mit chronischen Schmerzen nahmen im Rahmen eines interdisziplinären Klinikaufenthaltes entweder an einer rein kognitiv-behavioralen Schmerzbewältigungsgruppe (n = 70) oder an einem existenziell ergänzten Gruppenprogramm (n = 79) teil. Die Auswertung der Prä-Post-Vergleiche erfolgte mit einer MANOVA mit Messwiederholung sowie nachfolgenden zweifaktoriellen Varianzanalysen mit Messwiederholung. Ergebnisse: Beide Behandlungsgruppen zeigen signifikante Verbesserungen bei großen Effektstärken. Die Experimentalgruppe zeigt darüber hinaus einen signifikant höheren Therapieerfolg hinsichtlich schmerzbedingter Behinderung bei kleiner Effektgröße. Weiterhin ergaben sich ein differenzieller Effekt für die Personen mit niedrigerem Ausbildungsgrad sowie höhere Zufriedenheitswerte für die existenzielle Intervention. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass auch im Rahmen eines umfassenden stationären Klinikaufenthaltes die Implementierung einer existenziellen Intervention einen bedeutsamen zusätzlichen Effekt haben kann. Dies scheint insbesondere für die große Gruppe der Patienten mit formal niedrigerem Ausbildungsgrad zu gelten.
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