Affiliation:
1. Institut für Sonderpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Abstract
Zusammenfassung. Das Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen emotionalen Kompetenzen und kognitiven oder sprachlichen Entwicklungsbeeinträchtigungen bei drei- bis sechsjährigen Kindern zu untersuchen. An der Studie nahmen 111 Kinder mit Entwicklungsbeeinträchtigungen teil, die einen Schulkindergarten besuchten, der an ein Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige oder sprachliche Entwicklung angeschlossen ist, sowie 107 Kinder ohne Entwicklungsbeeinträchtigung, die einen allgemeinen Kindergärten besuchten. Die Kinder wurden mit dem „Inventar zur Erfassung emotionaler Kompetenzen bei Drei- bis Sechsjährigen“ (EMK 3 – 6) untersucht. Die pädagogischen Fachkräfte bewerteten die sozial-emotionalen Kompetenzen im Alltag mittels der „Verhaltensskalen für das Kindergartenalter“ (VSK). Interne Konsistenz und Inter-Korrelationen der EMK 3 – 6 – Untertests waren in beiden Teilgruppen hoch. Kinder mit kognitiven und/oder sprachlichen Entwicklungsbeeinträchtigungen wiesen signifikant niedrigere Werte in drei der vier emotionalen Kompetenzskalen des EMK 3 – 6 auf (Emotionen erkennen und benennen, Wissen um prosoziales Verhalten, Wissen um empathische Reaktionen). Bei Kindern mit Entwicklungsbeeinträchtigung, die einen Schulkindergarten besuchen, erwiesen sich das Wissen um prosoziale Kompetenzen und empathische Reaktionen als signifikante Prädiktoren für die Einschätzung der sozial-emotionalen Kompetenzen durch die pädagogischen Fachkräfte. Bei Kindern mit kognitiven und/oder sprachlichen Beeinträchtigungen sollte eine gezielte Förderung emotionaler Kompetenzen zur Schulvorbereitung gehören.
Subject
Psychiatry and Mental health,Developmental and Educational Psychology,Pediatrics, Perinatology and Child Health