Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Kinder- & Jugendpsychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik der LMU München
Abstract
Obwohl die Bedeutung des familiären Leseumfelds für den Schriftspracherwerb bekannt ist, werden familiäre Ressourcen bisher noch wenig für die Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten genutzt. Das Elterntraining „Lass uns lesen!“ verbindet häusliches Vorlesen mit der gezielten Förderung der phonologischen Bewusstheit, das heißt der Fähigkeit, Laute und größere sprachliche Einheiten zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Um die Effekte des Programms hinsichtlich sprachlicher Fähigkeiten zu untersuchen, wurde die Entwicklung einer Gruppe von Vorschulkindern, die das Programm über einen Zeitraum von 16 Wochen erhielt, mit der Entwicklung einer Wartekontrollgruppe verglichen. Die Kinder, die an „Lass uns lesen!“ teilgenommen hatten, verbesserten sich signifikant hinsichtlich ihrer phonologischen Bewusstheit und tendenziell in ihrem Textverständnis, während sich keine Effekte hinsichtlich Buchstabenkenntnis und Wortschatz zeigten. Eltern können demnach über ein strukturiertes Programm die phonologische Bewusstheit ihrer Kinder fördern und so einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten leisten.
Subject
Psychiatry and Mental health,Developmental and Educational Psychology,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
36 articles.
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