Affiliation:
1. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
Abstract
Zusammenfassung. Die langfristigen Folgen des transgenerationalen Kreislaufs der Gewalt belegen die Notwendigkeit für evidenzbasierte Interventionen, um aggressiv-dissoziales Verhalten von Jugendlichen mit Misshandlungs- und Gewalterfahrungen abzubauen. Es erfolgt ein Überblick über solche Therapieansätze und ihre Wirksamkeit. Es werden etablierte Programme dargestellt, deren Wirksamkeit in randomisierten Kontrollgruppenstudien überprüft wurde. Es existieren wenige manualisierte Therapierogramme, die den Abbau aggressiven Verhaltens bei Jugendlichen mit Misshandlungs- und Gewalterfahrungen evaluieren. Solche Therapierogramme bauen aggressives Verhalten bei Jugendlichen mit traumatischen Erfahrungen effektiv ab. Ihre Effektivität wurde in sehr unterschiedlichen Kontexten beurteilt, was einen Vergleich erschwert. Komponenten, die wiederholt erfolgreich angewandt wurden, waren die Aufklärung und Sensibilisierung gegenüber dem Thema „Gewalt“ und die Aufarbeitung einer Narration, die darauf abzielt, die traumatische Erfahrung in das autobiographische Gedächtnis einzuordnen und eine Habituierung zu fördern. Daraus wird geschlossen, dass eine Bearbeitung von Traumata häufig im Vorfeld notwendig ist, um aggressiv-dissoziales Verhalten zu verringern oder abzubauen. Für einen langfristigen Erfolg im Rahmen des Abbaus von aggressiv-dissozialem Verhalten sind jedoch Therapieverfahren notwendig, die sich spezifisch auf aggressiv-dissoziales Verhalten als primäres und nicht sekundäres Ziel (neben der Traumabewältigung) beziehen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Developmental and Educational Psychology,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
10 articles.
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