Affiliation:
1. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
Abstract
Um die Einsatzmöglichkeiten des HAWIK-IV bei verschiedenen Fragestellungen zu prüfen, wurden die Ergebnisse von 321 Kindern mit Migrationshintergrund mit den Daten einer nach Alter, Geschlecht, Schultyp und/oder Bildungsabschluss der Eltern gematchten Kontrollgruppe deutschsprachiger Kinder verglichen. Dabei ergaben sich die größten Differenzen in den sprachlichen Untertests. Dies gilt insbesondere für Kinder, die eine Hauptschule besuchen, während sich in Realschule oder Gymnasium nur geringfügige Unterschiede zeigen. Die Leistungsdifferenzen nehmen mit dem Alter zu: vergleicht man zwei Altersgruppen (6 – 8-jährige und 14 – 16-jährige Kinder) miteinander, lassen sich in der Gruppe der Jugendlichen mehr signifikante Unterschiede finden. Der Indexwert für das Sprachverständnis und der Gesamt-IQ fallen im Mittel um drei IQ-Punkte niedriger aus, der Index WLD reduziert sich um sechs IQ-Punkte. Die erhobenen Befunde sprechen für eine intensive und frühzeitige Sprachförderung. Der HAWIK-IV kann somit auch als Indikator für den Grad der Anpassung an die Anforderungen der Gesellschaft (vgl. PISA) gesehen werden. Bei klinisch-diagnostischen Fragestellungen sollte die Prüfung der kognitiven Leistungsfähigkeit um ein sprachfreies Verfahren erweitert werden.
Subject
Psychiatry and Mental health,Developmental and Educational Psychology,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Reference52 articles.
1. Betz, T.
(2004).
Bildung und soziale Ungleichheit: Lebensweltliche Bildung in (Migranten-)Milieus.
Arbeitspapiere des Zentrums für sozialpädagogische Forschung der Universität Trier. Verfügbar unter:
www.uni-trier.de/fileadmin/fb1/prof/PAD/SP2/Arbeitspapiere/Arbeitspapier16_bildung_und_soziale_ungleichheit.pdf [14. 01. 2008].
2. Human Cognitive Abilities
Cited by
42 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献