Affiliation:
1. Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Bonn
2. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
Abstract
Zusammenfassung. Die Fibromyalgie (FM) ist eine multilokale, nichtentzündliche Schmerzstörung an bestimmten druckschmerzhaften Punkten des Bewegungsapparates. Hinzu treten multiple funktionelle Symptome wie Schlafstörungen, Magen- und Darmbeschwerden, Konzentrationsstörungen und nicht zuletzt psychische Beeinträchtigungen und Störungen (Depression, Angst, eingeschränkte Lebensqualität). Bei Kindern und Jugendlichen stellt die FM eine eher seltene Extremform weitverbreiteter funktioneller Schmerzstörungen des Bewegungsapparates dar. Die medizinische Diagnostik ergibt keinen pathologischen Befund. Entsprechend kontrovers wird die Ätiopathogenese diskutiert. Drei Störungsmodelle werden vorgestellt: (1) FM als organische Erkrankung auf der Basis einer genetischen Prädisposition, mit Regulationsstörungen der Hormonachse, des Vegetativums und der Neurotransmittersysteme, (2) FM als chronisch-funktionelle Schmerzstörung infolge einer Schmerzsensitivierung und -verstärkung (Wind-up-Phänomen), (3) FM als psychische Störung mit hoher Komorbidität im Bereich der Depression und Angststörungen im Sinne einer somatoformen Schmerzstörung mit katastrophisierender Symptomverarbeitung und exzessiv gesteigertem Krankheits- und Inanspruchnahmeverhalten. Zur Integration dieser Störungsmodelle stellt der Beitrag ein entwicklungspsychopathologisches Modell vor. Es unterscheidet vier Störungsetappen, denen jeweils spezifische medizinische wie psychologische Interventionsmethoden zugeordnet werden können; ausführlich werden verhaltensmedizinische Strategien vorgestellt.
Subject
Psychiatry and Mental health,Developmental and Educational Psychology,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
11 articles.
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