Knoten im Taschentuch: Der Einsatz von Gedächtnishilfen im Alltag

Abstract

Zusammenfassung. Bei 65 älteren Personen (mittleres Alter: 81 Jahre) wurden Intelligenz, relative Häufigkeit von Tätigkeitskombinationen und subjektive Neigung zu Gedächtnisfehlern als Prädiktoren des Einsatzes von externen Gedächtnishilfen (Memory Functioning Questionnaire, MFQ) erhoben. Eine hierarchische Regressionsanalyse offenbarte eine positive Beziehung zwischen Hilfsmittelnutzung und Intelligenz, die 6% der Varianz in der Nutzungshäufigkeit aufklärte. Die relative Häufigkeit von Tätigkeitskombinationen klärte weitere 8% der Varianz in der Nutzungshäufigkeit auf. Über diese interindividuellen Unterschiede hinaus wurden zusätzlich 10% der Varianz in der Häufigkeit der Hilfsmittelnutzung von der selbstberichteten Neigung zu Gedächtnisfehlern aufgeklärt. Die aus den Nutzungshäufigkeiten hervorgegangene Rangreihe der Hilfen korrespondierte mit derjenigen der von Expertinnen eingeschätzten Effektivität der einzelnen Hilfsmittel. Da bei der Entscheidung über die Nutzung eines Hilfsmittels strategische, metakognitive Überlegungen eine Rolle spielen, reflektieren die Nutzungshäufigkeiten auch die Eigenschaften der Hilfsmittel.