Affiliation:
1. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover
Abstract
Zusammenfassung. Diskutiert wird das in der kriminologischen Literatur vielfach replizierte sogenannte “Viktimisierungs-Furcht-Paradoxon”, demzufolge Ältere mehr Furcht vor Kriminalität als jüngere Personen haben, obwohl sie statistisch das geringste Risiko krimineller Viktimisierung tragen. Jüngere Studien zeigen jedoch, daß sich dieses Paradox auflösen läßt, wenn Kriminalitätsfurcht differenziert (kognitiv, affektiv, behavioral) erfaßt wird. Ältere Menschen fürchten sich nicht häufiger als jüngere und halten eine Viktimisierung auch nicht für wahrscheinlicher, verhalten sich jedoch deutlich vorsichtiger als Jüngere. Eine eigene Studie mit N = 737 Personen zwischen 10 und 98 Jahren repliziert diesen Befund und belegt darüber hinaus, daß diese Vorsicht adaptiv ist. Die Tendenz zu akkommodativen Bewältigungsressourcen sagt nicht nur Vorsichtsverhalten im Alter vorher, sondern trägt überdies dazu bei, mögliche negative Folgen dieses Verhaltens für das allgemeine Wohlbefinden abzumildern. Offene Forschungsfragen für mögliche Anschlußuntersuchungen werden diskutiert.
Subject
Developmental and Educational Psychology,Education
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