Affiliation:
1. Freie Universität Berlin
Abstract
Zusammenfassung. Untersucht wird die Bedeutung individueller Sinnfindungsprozesse bei der Verarbeitung einer Tumorerkrankung im peri- und postoperativen Verlauf. Unter Sinnfindung wird die Verarbeitung der Bedrohung durch eine positive Deutung von Teilaspekten der Krankheitserfahrung verstanden. Ausgewertet wurden Daten von 32 Frauen und 52 Männern im Alter von 34 bis 86 Jahren (M = 63 Jahre, SD = 11 Jahre), die wegen eines Tumors im Gastrointestinaltrakt oder in der Lunge operiert wurden. Die Messzeitpunkte lagen drei Tage vor (t1), eine Woche (t2), einen Monat (t3) und ein halbes Jahr (t4) nach der Tumoroperation. Die Ausprägung von Sinnfindung war zu allen Messzeitpunkten hoch, und sie war bedeutsam höher als die von problembezogener und emotionsregulierender Krankheitsverarbeitung. Dennoch war ein signifikanter Anstieg von Sinnfindung während des Erhebungszeitraums zu beobachten. Sinnfindung korrelierte nicht bedeutsam mit emotionalem Wohlbefinden und gesundheitsbezogener Lebensqualität. Stattdessen stand der intra-individuelle Anstieg von Sinnfindung im Zeitraum von t1 zu t3 auch dann noch im Zusammenhang mit Depressivität und globaler gesundheitsbezogener Lebensqualität zu t4, wenn für die Ausgangswerte (t1) kontrolliert wurde. Entscheidender als die Ausprägung von Sinnfindung ist somit der intra-individuelle Zuwachs im perioperativen Krankheitsverarbeitungsprozess.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health,Applied Psychology,Social Psychology,Health(social science)
Cited by
2 articles.
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