Affiliation:
1. Institut für Medizinische Psychologie der Universität Greifswald
Abstract
Zusammenfassung. Ziel dieser Online-Studie war die Einschätzung der wahrgenommenen Förderlichkeit multipler Gesundheitsverhaltensweisen für die Gesundheitserhaltung in einer heterogenen Stichprobe von Gesundheitsexperten (Mediziner, Psychologen und andere Gesundheitsberufe) und Laien (Schüler/Studierende und gesundheitsferne Berufe). Fünfhundertundacht Personen (53% Frauen) im mittleren Alter von 34.4 Jahren schätzten ein, inwieweit sich 39 Verhaltensweisen förderlich oder hinderlich auf die Gesundheitserhaltung einer Person im Allgemeinen auswirken. Diese spezifischen Konsequenzerwartungen unterschieden sich deutlich, so dass sehr wirksame und weniger wirksame Verhaltensweisen identifiziert werden konnten. Eine Hauptkomponentenanalyse mit obliquer Rotation ergab eine Lösung mit fünf unabhängigen Komponenten, die 44.3% der Varianz erklärten und als abhängige Variablen in eine altersadjustierte 5 × 2 MANCOVA (Fachlichkeit × Geschlecht) eingingen. Der signifikante multivariate Haupteffekt für Fachlichkeit war auf Vorsorgeverhalten und Sicherheitsorientiertes Verhalten zurückzuführen, wobei insbesondere Mediziner die stärksten Gesundheitskontingenzen wahrnahmen. Der signifikante multivariate Haupteffekt für Geschlecht ging auf Psychosoziales Regulationsverhalten, Substanzenbezogene Abstinenz, Vorsorgeverhalten und Selbstpflegeverhalten zurück, wobei Frauen erwartungsgemäß stärkere Kontingenzen wahrnahmen als Männer. Auf Gesundheitserhaltung bezogene Konsequenzerwartungen sind das Ergebnis einer Berufs- und Geschlechtersozialisation und damit prinzipiell veränderbar. Als Voraussetzung für die Entwicklung von Kompetenzerwartungen sollten Konsequenzerwartungen im Rahmen von Interventionsmaßnahmen mehr Beachtung finden.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health,Applied Psychology,Social Psychology,Health(social science)
Cited by
1 articles.
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