Abstract
Zusammenfassung. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob in Fragebogenuntersuchungen die Vorgabe unterschiedlicher Antwortskalen zur Beschreibung der Häufigkeit eigener sportlicher Aktivität einen Einfluss auf diese Aktivitätsangabe, vor allem aber auf die nachfolgende Messung von gesundheits- und sportbezogenen Kognitionen hat. Hierzu wurden die Daten von 118 Personen aus einem randomisierten Gruppenvergleich gegenübergestellt. Der Hälfte der Probanden wurde zur Beschreibung ihrer sportlichen Aktivität eine Hochfrequenz-Skala mit den Antwortkategorien „nie”, „selten”, „1-mal pro Monat”, „1-mal pro Woche” und „mehrmals wöchentlich” vorgelegt. Die andere Hälfte bearbeitete eine Mittelfrequenz-Skala mit den Antwortkategorien „nie”, „selten”, „alle paar Monate”, „1-mal pro Monat” und „1-mal pro Woche und öfter”. Als abhängige Variablen wurde anschließend, bei allen Probanden gleich, erstens die subjektive Bedeutsamkeit sportlicher Aktivität und zweitens die gesundheitsbezogene Lebensqualität (WHOQOL-bref) erfasst. Die Ergebnisse zeigen den erwarteten antwortverzerrenden Einfluss der zur Erfassung von sportlicher Aktivität gewählten Antwortskala: Personen die die Hochfrequenz-Skala vorgelegt bekamen, gaben häufiger an öfter sportlich aktiv zu sein (Cramer’s V = .30). Korrespondierend dazu wurde auch die subjektive Bedeutsamkeit sportlicher Aktivität höher (d = .37) und die gesundheitsbezogene Lebensqualität positiver (d = .36) eingeschätzt. Diese Messartefakte könnten wahrscheinlich durch die Erfassung sportlicher Aktivität mit Fragen des Typs „Ich bin ...mal pro Woche/Monat für ...Minuten sportlich (körperlich) aktiv” kontrolliert werden.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health,Applied Psychology,Social Psychology,Health (social science)