Affiliation:
1. Institut für Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Die meisten Fragebögen in der Prokrastinationsforschung erfassen das Ausmaß an Prokrastination, jedoch nicht die Gründe, warum man prokrastiniert. Patrzek et al. (2014 ) entwickelten diesbezüglich den Fragebogen zu den Gründen akademischer Prokrastination (FGAP), welcher jedoch bisher nur für Studierende validiert ist. Ziel der vorliegenden Studie war die Ergänzung des Fragebogens um promovierendenspezifische Gründe auf Basis einer Fokusgruppe sowie die Validierung des Fragebogens für eine Promovierendenstichprobe. Anhand der Daten von 401 Promovierenden wurden unterschiedliche Faktorenstrukturen mit Hilfe von exploratorischen Strukturgleichungsmodellen (ESEM) gegeneinander getestet. Hierbei zeigte sich, dass das ursprünglich gefundene 13-Faktoren-Modell des FGAP auch in der Promovierendenstichprobe zu einem guten Modell-Fit führt. Für den Fragebogen mit den promovierendenspezfisischen Ergänzungen, dem FGAP für Promovierende (FGAP-P), zeigte ein 15-Faktoren-Modell mit den zwei neuen Skalen Feedback und Deadlines sowie Andere Aufgaben einen guten Modell-Fit. Darüber hinaus zeigt ein hierarchisches Modell, welches fünf theoretisch hergeleitete Faktoren höherer Ordnung (studienbezogene Kompetenzen, persönlichkeitsbezogene Variablen, Überzeugungen, Aufgabenmerkmale, universitäre Rahmenbedingungen) beinhaltet, einen akzeptablen Modell-Fit. Der FGAP-P zeigt für die Promovierendenstichprobe gute Reliabilitäten sowie zufriedenstellende Validitäten. Somit kann der FGAP-P zur Erhebung von Gründen akademischer Prokrastination in Forschung und Beratungspraxis bei Promovierenden verwendet werden.
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